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Vennikel
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In der Talung des Moersbaches, die sich von Haus Rath (Traar) über Vennikel, Klömkenshof, Lauersfort, Germendonkhof, Bruckschenhof nach Bettenkamp erstreckt, ließen sich, nach dem ältesten Heberegister (9. Jahrhundert) der Abtei Werden, die ersten Siedler nieder. Im Quellgebiet der Moerse lag der Hof Vennikel-Fennekinne und an der Stelle, wo die Moerse den Aubruchskendel aufnimmt (nördlich vom Bettenkamper Meer) der Hof Bettenkamp-Bettinghem.

Der Name Bettinghem gehört als Heimatname zu den ältesten Namen fränkischer Zeit. Hiermit ist in den meisten Fällen ein Personenname verbunden. Anders bei „Fennekinne“. Lange hat man nach der Deutung des Namens gesucht. Manche haben es mit Venn – Sumpf in Verbindung gebracht, somit also angedeutet, daß hier eine Landschaftsform namensgebend gewesen wäre. Andere meinen, eine wildwachsende Pflanze von der Art Hirse sei es gewesen, die den Namen gab. Das althochdeutsche „Penik“ leiten hin zu „Fench“. Fench ist eine wild wachsende Pflanze.

Vennikel wird 855 als Fennekinne (Kö 16), 1070 als Fenekene und im 12. Jahrhundert (Kö 340) als Vennekel, 1528 als Vennek, erwähnt. Die letzte Bezeichnung ist heute noch in der Mundart üblich.

Gehen wir in der Zeit der ersten Ansiedlung zurück. Der sich hier ansiedelnde germanische Bauer kam aus der Friemersheimer Gegend, denn er war und blieb als Zinsbauer dem Haupthof in Friemersheim und später damit dem Kloster Werden abgabepflichtig.

Die Geschichte der damaligen Zeit zeigt uns, daß es neben den freien Bauern, bereits unfreie Bauern gab, die durch Nichttragenkönnen der sehr schweren Kriegslasten ihren Besitz einem anderen übertrugen und ihn als Lehen unter Einräumung bestimmter Abgaben zurückerhielten.

Da nun der große, sich auf der Kapellener-Platte ausdehnende Wald Allgemeinbesitz war und dieser Besitz sich nachher nur auf einige Grundherren vereinigte, so blieben auch die späteren Ansiedler in einem Abhängigkeitsverhältnis zu Friemersheim, was ja auch im Heberegister der Abtei Werden zum Ausdruck kommt.

Nach den vorliegenden und abgeschlossenen Forschungsergebnissen ist der heutige „Gramanshof“ die älteste Siedlung in der Gemeinde Kapellen.

Am 8. Juli 1293 ist ein Ottone de Venne Mitunterzeichner bei einem Vergleich der Ehegatten Johann und Mechtild von Are mit der Deutschritterordens Commende wegen des Hofes Traar (Lac. II 941)

Der Graf Wilhelm von Moers belehnte am 6. März 1534 einem Eberhard von Drüpt mit dem Hofe „to Vennekel“ bei dem Hofe Aer gelegen (Düss.St.A) Nach einem Lehensregister der Grafen von Moers (Düss.St.A) werden die Lehensträger von dem „Hof to Vennekel nu Graefmanshof“ genannt, von 1470 bis 1773 namentlich aufgeführt. Die wertvolle Aufzeichnung beginnt 1740 mit Johan von Drüpt und schließt mit folgender Eintragung: 1773, 8.7. Peter Gramans (40 Jahre alt)

Von dem nördlich am großen Aubruch gelegenen „Bettinghem“ (von dem leider keine Urkunde überliefert ist) und von dem bereits genannten „Fennekinne“ ging die Besiedlung weiter. In der Talung Vennikel – Lauersfort - Schalt entstand zuerst nördlich des heutigen Schlosses Lauersfort eine Hofsiedlung; das war der Germerdonkhof. Zuerst 1301 als „Germendunk“ aufgeführt. Der Name „Donk“ gehört in die Gruppe der Heimnamen aus fränkischer Zeit. In dem Wort „Germendonk“ ist der Personenname mit dem „Donk“ Namen verbunden. Bald mehren sich die Ansiedlungen.     (Hermann Thelen 1960  "Unsere Väter")

 Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 5. August 1888 (Auszug)

Unter Vorsitz des Bürgermeisters Keutmann waren auf vorschriftsmäßige Ein­ladung anwesend die Herren:

1. Herm. Kimpeler, 2. Ant. Schmitz jr., 3. Mich. Kreifels, 4. Herrn. Hox, 5. Heinr. Münker, 6. Heinr. Breuker, 7. Heinr. Hauses, 8. Ant. Schmitz, 9. Joes Besten­donk, 10. Joh. Beckers, 11. Joh. Brors, 12. Ludw. Schlecks.

Entschuldigt: 1. Pet. Wienes, 2. Friedr. Schmitz.

 

Verhandelt, Traar, den 5. August 1886

 

Tages-Ordnung

1.    Umänderung des Namens der Civilgemeinde „Rath-Vennickel" in „Traar".

 2.    Einsteinung der Wege

3.    Barrieregeld. Hebestelle zu Verberg

4.    Wahl von drei Bürgermeistereiraths-Mitgliedern

NB. Die Gemeinde hat 4 gewählte Verordnete in den Bürgermeistereirath zu entsenden, gegenwärtig

 ist aber nur 1 gewähltes Mitglied, nämlich Herr Hox vor­handen.

ad 1. Der Vorsitzende referiert, daß seit Jahren vielfach in Gemeinderaths- und anderen Versammlungen in hiesiger Gemeinde der Wunsch geäußert worden sei, den Namen der Civilgemeinde „Rath-Vennickel" in „Traar" umzuändern. In den Amtsangelegenheiten für Kirche, Schule und Post, gelte nur der Name „Traar" und in der Umgangs-, Verkehrs- und Geschäftssprache, namentlich beim Volke kenne man zur Bezeichnung der Gemeinde nur den Namen „Traar", selbst die meisten Einwohner der Gemeinde wissen nicht einmal, ob sie in Rath oder in Vennikel wohnen. Auch komme besonders in Betracht, daß es viele Orte ge­be, welche „Rath" heißen und daher beim Gebrauche der Bezeichnung „Rath" unliebsame Verwechselungen, Weiterungen und Unzuträglichkeiten zu verzeich­nen wären. Dasselbe gelte für die Bezeichnung „Vennikel", da in der Nachbar­gemeinde Capellen bei Mörs sogar ein Schulbezirk desselben Namens existiere.

Der Gemeinderath beschließt einstimmig, den Namen der Civilgemeinde „Rath - Vennikel" in „Traar" umzuändern und die Genehmigung zu dieser Umänderung nachzusuchen.